Vom Tod der Kaiserin

Vom Tod der Kaiserin bis zur selbständigen Gemeinde ... Schwierige Zeiten brechen an

Mitte 1780 sahen die Theresienfelder ihre Gründerin das letzte Mal, als diese nach Wiener Neustadt zur Militärakademie durchreiste.
Man erzählt sich, dass die Kolonisten bei solchen Gelegenheiten gekaufte Äpfel (aus Holz?)
auf die Bäume hängten, um vorzutäuschen, dass sich der Ort gut entwickelte.
Am 29. November 1780 verstarb Maria Theresia nach kurzer Krankheit in Wien.
Ihr Nachfolger wurde Josef II., der 2 Jahre später den Theresienfeldern ihre Häuser, Felder
und das Gemeindewirtshaus schenkte.
1797 verkaufte die k.k. Familiengüterdirektion die Grundherrschaft, 7 verschiedene Besitzer folgten nach. Die Theresienfelder Bauern hatten für damalige Verhältnisse eigentlich nur geringe Abgaben zu leisten. Die neuen Grundherren versuchten jedoch oft dies zu ignorieren und die Bevölkerung auszubeuten.
Immer wieder mussten auch die späteren Kaiser (Leopold II., Franz I, Ferdinand I.)
Theresienfeld mit Begünstigungen und Steuernachlässen gewähren, was in dieser Zeit zu einem bescheidenen Wohlstand führte.
Die Bauern bewirtschafteten ihre Felder mit verschiedensten Getreidesorten, vor allem mit Mais („Kukuruz“ oder „Türkischer Weizen“). Die Erdäpfel wurden in der Monarchie erst langsam modern, die hervorragenden Theresienfelder „Perlen des Steinfeldes“ wurden sogar bei Hof gegessen. Auch der Weinbau spielte eine gewisse Rolle: Bis in die 2. Hälfte des 20.Jahrhunderts hatte einige Bauern „ausg`steckt“.
Eine selbständige Ortsgemeinde wurde auf Grund des neuen Gemeindegesetzes 1850 konstituiert. Erster Bürgermeister wurde Karl August Petri, der Sohn des aus der Kurpfalz stammenden Ökonomierates Bernhard Petri, der die Merinoschafzucht im Steinfeld eingeführt hatte.