19 – Maulbeerbäume und Kaufmann-Marterl

2019

Sie stehen hier vor einem Weißen Maulbeerbaum (morus alba), der wahrscheinlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts gepflanzt worden ist.

Entlang des Nachtkanals hat es angeblich mehrere gegeben.
Die ältesten Bäume sollen lt. Überlieferung im Ortsgebiet schon um 1770 gesetzt worden sein.
Sie zeugen vom Versuch der Seidenraupenzucht in Theresienfeld. Die Blätter dienen den Raupen des Seidenspinners als Futter. Diese spinnen Kokons zum Schutz ihrer Verpuppung. 3 bis 8 Kokons werden zusammen abgewickelt (gehaspelt) und bilden einen Seidenfaden.

Die Versuche wurden nach wenigen Jahren eingestellt. Die Produktion wurde unwirtschaftlich, weil billige Importe aus Asien die Preise verfallen ließen.

Entlang der Bewässerungskanäle wurden schon zu Zeiten des Ökonomierates Bernhard Petri verschiedene Hecken als Windschutz angepflanzt, weitere Schwarzföhren an der Westgrenze der Gemeinde folgten. Dieser „Windschutzgürtel“ wurde von Schädlingen befallen und musste zum Teil abgebrannt werden.
Erst in den 1950-er Jahren, unter Bürgermeister Franz Krachbüchler, wurde – nun auch an der Ostgrenze – mit Schwarzföhren wieder aufgeforstet.

Am Nachtkanal steht ein kleines Marterl, das Herr Peter Kaufmann in Dankbarkeit an seine neue Heimat in den frühen 1950-er Jahren an diesem Platz errichtet hat.